Wald im Wind ist eine immersive Raum-Video-Installation der Künstlerin Yawei Chen, die reale Naturbeobachtung mit digitalen Medien verwebt. Grundlage des Werks sind Aufnahmen von echten Bäumen, die Chen selbst in der Natur gefilmt hat. Diese bewegten Bilder werden auf halbtransparente Stoffbahnen projiziert und verwandeln den Ausstellungsraum in einen poetisch-fragilen digitalen Wald. Die Besucher:innen betreten diesen Raum nicht nur als Betrachtende, sondern als aktive Teilnehmende. Ihre Körper durchbrechen das projizierte Licht, verändern die Bilder, stören den Rhythmus – und bringen damit den „Wind“ in den Wald. Der Wald reagiert – flüchtig, verletzlich und doch anpassungsfähig. In Anlehnung an Marcel Duchamp wird das Werk erst durch die Gegenwart und Bewegung des Publikums vollendet.Wald im Wind ist kein Versuch, Natur zu simulieren, sondern ein sinnlicher Erfahrungsraum für Wahrnehmung, Erinnerung und Berührung. Es lädt zur Reflexion über die fragile, aber bleibende Verbundenheit zwischen Mensch und Natur ein – besonders in einer Zeit, in der diese Beziehung zunehmend bedroht und neu verhandelt wird.